Reisebericht eines begeisterten Schifffahrers

Jean-François Macaigne erzählt von den Höhepunkten seines Ausfluges mit dem Hausboot entlang der Saône, von Scey bis nach Besançon: Anekdoten und Reisetipps eines begeisterten Hausbootfahrers entlang der französischen Kanäle

In Scey-sur-Saône erwartet uns ein Hausboot mit drei Kabinen. Dabei sind wir nur zu dritt; ein befreundetes Pärchen musste im letzten Moment leider absagen. So kommt uns das Boot fast ein bisschen zu geräumig vor…

Die Wasseroberfläche ist glatt, alles ist ganz friedlich. Am nächsten Tag fahren wir bei Morgendämmerung durch die erste Schleuse und in den Tunnel St. Albin, der durch das morgendliche Lichtspiel fast magisch wirkt. Der erste Ort, den wir besuchen, ist Rupt-sur-Saône. Wir passieren erst das Schloss und dann die Kirche mit ihrer Kuppel im typischen Comtoise-Stil. Um die leicht abschüssigen Gassen zu erkunden, legen wir an und gehen zu Fuβ weiter.

Die Saône bietet im weiteren Flussverlauf viele weite Felder, Weiden und Haine. Und viele Schleusen…! Hier braucht es etwas Geduld und Ruhe. Schlieβlich taucht das Schloss von Ray-sur-Saône auf der rechten Seite auf. Wer es besuchen möchte, sollte beim Anlegen darauf aufpassen, nicht im Nebenarm des Flusses auf Grund zu laufen. Kurz darauf erreicht man mit dem Boot einen zweiten Tunnel: die Unterführung von Savoyeux. Am Abend befinden wir uns bereits gegenüber der Carrosse-Insel und sehen gerade noch die Sonne hinter der stillen Wasseroberfläche untergehen. Kein Laut ist mehr zu hören, keine Welle schlägt mehr.

Am darauffolgenden Tag ist es vorbei mit der Ruhe: Wir werden unsanft von einem Fischer geweckt, dessen Revier wir beschlagnahmten. Schnell werfen wir den Motor an und machen uns auf den Weg nach Seurre, um dort eine Kleinigkeit zu frühstücken. Etwas weiter durchqueren wir Gray, und schippern an wunderschönen Gebäuden aus der Zeit der Renaissance vorbei. Und glücklicherweise auch an einem Supermarkt, in dem wir unsere Lebensmittelbestände aufstocken. Nach Mantoche und Pontailler wird die Saône breiter und schlängelt sich gemächlich durch Wälder. Dann kündigen zwei pilzförmige Türme zweier Wasserschlösser bereits Auxonne an. Das Städtchen ist bei den Fluss-Schiffern bekannt für seine enge Talsperre, die bei Hochwasser geöffnet werden kann. In Axonne bewundern wir das alte Schloss und seinen Turm, den Luis XI. hat errichten lassen, um die Bewohner besser im Blick zu haben.

Zwei Stunden weiter flussabwärts, heiβt es Augen auf, um nicht die Stelle zu verpassen, an der der Canal du Rhône in den Rhein flieβt, der uns bis nach Dôle und Besançon führt. Am nächsten Morgen, nachdem wir gerade eine Schleuse passiert hatten, taucht plötzlich vor uns ein Heer von Rohren, Leitungen und riesigen Tanks vor uns auf: die Solway-Werke. Wir entfernen uns langsam, doch das Bild hat sich fest ins Gedächtnis eingebrannt.

Wir fahren an Choisey und weiteren schönen Orten vorbei bis nach Dôle. Der Hafen befindet sich ganz am Ende der kleinen Gemeinde, am Fuβe eines mittelalterlichen Turms. Das dortige Gerberviertel reicht bis ins Wasser. Am Quai laden einige kleine Restaurants zum Verweilen ein; das ganze Ambiente erinnert ein wenig an Venedig.

Von Dôle sind es noch gut zwei Tage bis nach Besançon. Wir bestaunen die Zwiebeltürme der Kirche von Baverans und passieren einige lange Streckenabschnitte zwischen den darauffolgenden Schleusen. Die Landschaft ist in ein sattes Grün getaucht und verändert sich ständig: Felswände, manchmal überragt von Häusern mit spitzen Dächern, gefolgt von kleinen Staudämmen an der Wasseroberfläche. Wir erreichen die Unterführung von Thoraise, direkt danach erstreckt sich das Flusstal von Doubs zwischen zwei groβen Hügeln.

Wir führen unsere Fahrt inmitten dieser herrlichen Landschaft fort. Plötzlich taucht direkt vor uns eine rieβige Mauer auf, die mitten auf einem Berg thront. Sie kündigt die Zitadelle von Besançon an. Wer relativ zügig die nächste Locaboat-Basis erreichen möchte, muss sich hier rechts halten und die Unterführung von Tarragnoz durchqueren. Es besteht aber auch die Möglichkeit, in die Flussschleife von Besançon zu fahren. Wir entscheiden uns für Letzteres und erreichen schlieβlich den neuen Hafen der Cité des Arts et de la Culture, wo sich die Basis von Locaboat befindet. Jetzt müssen wir nur noch anlegen, um in aller Ruhe zu Fuβ die Geburtsstadt Victor Hugos und der beiden Lumière-Brüder erkunden zu können. Die Ferien sind damit beinahe beendet; und waren mal wieder viel zu kurz…

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