Das Hausboot und das Arbeiten: Homeoffice auf dem Wasser

Ein Heimathafen auf Zeit in Saint-Léger-sur-Dheune im südlichen Burgund
– «chez Locaboat»

 

Schreiben und Texten im „Boardoffice“

Die Hauptidee meines Aufenthaltes an Bord eines Hausboots – die Inspiration & Vorbereitung quasi – war ja diesmal, sich mit dem Boot nicht etwa führerscheinfrei in Bewegung zu setzen, um gemütlich schippernd die französischen Wasserwege zu erobern, sondern mir eine außergewöhnliche Arbeitsstation einzurichten.

Einen „Heimathafen“, der Internet, Abwechslung, Kreativität, neue Sichtweisen, die Möglichkeit für Ausflüge, einen praktischen und schnellen Einstieg in Natur und Umgebung bietet. Dazu Anschluss – nicht nur an Strom, sondern auch an ein paar aufgeschlossene (mit Herz für Kauderwelsch) französischsprachige Mitmenschen.

Als Allreinreisende fällt meine Wahl auf ein Hausboot. Auf knappen 10 Metern Länge habe ich darauf alles, was ich benötige. Tisch, Bett, Stuhl, Herd, Kühlschrank, Geschirr, Sanitäres. Dazu lassen sich Fahrrad, Internet bestellen. Ich reserviere ein kleines Hausboot in Burgund, am Locaboat Liegehafen in Saint-Léger-sur-Dheune.

Am Morgen der Abfahrt ändert sich der Plan noch einmal. Eine Mitfahrerin-in-spé meldet sich spontan bei mir „will mit!“. Ich bin einerseits glücklich über die deutlich attraktivere Aussicht auf Geselligkeit – an Bord und bei der Anreise zum Hausboot – andererseits scheint mir die Änderung reichlich kurzfristig? Ein Anruf bei Locaboat und die Anpassung auf zwei Personen ist registriert und problemlos möglich. Toll.

Meine Hausbootidee erweist sich damit vom ersten Moment an als sehr flexibel. Und auch sehr entspannt. Ganz so, wie ich es mir erhofft hatte: Ein direktes Parken des Autos, gratis und nur ein paar Meter vom Boot entfernt. Ein bequemes Aus- und Einladen. Eine unkomplizierte Schlüsselübergabe und Erklärung der Pénichette 950E.

Die Pénichette Evolution hat zwei Kabinen, die sich mit jeweils einer Schiebetür unterteilen lassen. Dazwischen, in der Mitte des Bootes, auf der einen Seite eine Dusche, auf der anderen das separate WC. Jede Kabine hat ihren eigenen Zugang zu einem Terrassenbereich – je nachdem; an Bug oder Heck. Zu zweit optimal.
Für Stauraum ist reichlich gesorgt und bei den vielen Fächern ist die einzige Sorge, später bei Verlassen des Bootes, irgendwann, auch alles wieder mitzunehmen. Alles findet seinen Platz: ausgeräumte Gepäckstücke, Schuhe, Kleidung zum Aufhängen. Unter den Betten, über den Köpfen – à la Flugzeug-Handgepäck – in den Ladeluken.

 

Allein vs. zu zweit

Natürlich sind Ruhe und Konzentration nunmehr nicht ganz vergleichbar mit denen des Allreinreisenden. Doch kommt man deutlich mehr „raus“, als es alleine wohl der Fall wäre. Die Ausflüge fallen länger aus, die Entdeckungen sind intensiver, das Essen ist genüsslicher und schmackhafter. Erlebnisse und Sichtweisen zum Teilen.

So fahren wir entlang des Canal du Centre, auf der „voie verte“ mit dem Fahrrad nach Santenay, entdecken begeistert die Leckereien der boulangerie nebenan, kaufen im örtlichen Supermarkt ein und bewegen uns nach Chalon-sur-Saône, wo es Zeit für einen Abschied und eine Rückfahrt per Bahn nach Freiburg ist.

Durch die separat geplante Abfahrt ergibt sich dann doch noch die Möglichkeit, das Hausbootleben allein zu testen. Wenn man zuvor einen netten Mitreisenden hatte, so fehlt er einem an allen Ecken und Enden. Doch was zweifelsohne besser läuft, ist das konzentrierte Arbeiten. Und inspirierender als die geschlossene Schiebetür…

rbeits-Séparée durch zugeschobene Schiebetür
… ist dann doch der freie Weitblick quer durchs Boot, ins Grüne. Mit Lüftchen.

Der Arbeitstisch befindet sich gleich neben der Küchenzeile. Das Sitzen hier hat seine Vorteile. Kaffee, Tee, Saft, Wasser, ein kleiner Snack, ein Salat – schnell gegriffen, schnell gemacht. Ich komme gut durch den Tag, mit seinen Texten.

 

Für Stromversorgung ist gut gesorgt. Und wie ist es mit dem Internet an Bord?

Im Liegehafen in Saint-Léger-sur-Dheune gibt es Internet-Empfang, das Passwort hält der Bordordner bereit. Doch zum Arbeiten mit Effizienz reicht es nicht aus. Gut, dass sich ein mobiler Hub an der Basis mieten lässt. Kleines Gerät, große Wirkung.

Briefings lesen, Mailings schreiben, Texte erstellen und optimieren, alles pas de souci! Und sogar für live Social Media postings bleibt Spielraum. Wie ich ausprobiere…

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